NACH WORTEN STÖBERN

Es herbstet. Das bedeutet, es ist dunkel und kalt. Kaum steht der November im Kalender, klopfen auch schon die gute alten Freunde Herbstdepression und Winterblues an die Tür. Die ideale Jahreszeit, um sich vor der Welt zu verstecken, die Kuscheldecke rauszuholen und die Nase in ein paar Bücher zu stecken. Doch statt im Einkaufszentrum mit gestressten Weihnachtsshoppern um den Platz vor dem Bücherregal zu kämpfen, lohnt sich ein Alltagsabenteuer im Antiquariat - habe ich mir so gedacht und bin nach Worten stöbern gegangen. Gefunden habe ich einige, vor allem Adjektive und Nomen, aber auch einiges an Verben, in verschiedenen Sprachen. In dicken Ledereinbänden, mit bunten Covern, mit vielen oder auch mit wenigen Seiten. Romane, Biografien und auch ein paar Ratgeber. Alte Schinken und neue Softcover. Ich habe die Finger über Buchrücken gleiten lassen und Staub von Seiten gepustet. Ich habe geblättert, gestaunt und am Ende nur ein Buch gekauft. Es hat einen dunkelblauen Einband zwischen dem viele, schön klingende französische Wörter stehen. Ich verstehe dank der Reste meines Schulfranzösisch fast nichts, aber darauf kommt es auch nicht an. Das Buch liegt jetzt auf meinem Nachttisch und erinnert mich an den alltagsabenteuerlichen Nachmittag im Antiquariat. So, lieber Herbstblues, was sagst du jetzt!


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